Der Einsame

 
Wer einsam ist, der hat es gut,
weil keiner da, der ihm was tut.
Ihn stört in seinem Lustrevier,
kein Tier, kein Mensch und kein Klavier.
Und niemand gibt ihm weise Lehren,
die gut gemeint und bös zu hören.
Der Welt entronnen, geht er still,
in Filzpantoffeln, wann er will.
Sogar im Schlafrock wandelt er,
bequem den ganzen Tag umher.
Er kennt kein weibliches Verbot,
drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
Geschützt vor fremden Späherblicken,
kann er sich selbst die Hose flicken.
Liebt er Musik, so darf er flöten,
um angenehm die Zeit zu töten.
Und laut und kräftig darf er prusten,
und ohne Rücksicht darf er husten.
Und allgemach vergißt man seiner,
nur allerhöchstens fragt mal einer,
was, lebt der noch? Ei, Schwerenot,
ich dachte längst, er wäre schon tot.
Kurz, abgesehen vom Steuerzahlen,
läßt sich das Glück nicht schöner malen.
Worauf denn auch der Satz beruht,
wer einsam ist, der hat es gut.
Wilhelm Busch
 

Über bergkristall53

Ich werde 58 Jahre alt komme ursprünglich aus der Schweiz,lebe aber auf der Ostalb bin verheiratet, habe 6 Kinder,3 Enkel Ich schreibe,male und bastle viel
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